s MeisenKaiser: 2008

16 Dezember, 2008

CNN hat einen Delphin

Rollende Nachrichten am unteren Bildrand sind aus, dafür hat das KabelNachrichtenNetzwerk jetzt einen Delphin.

Update: Jetzt erzählt es auch die NYT: "The Flipper Challenges the Crawl"

15 Dezember, 2008

Tampert ist tot

Freitag war früher immer Freu-Tag und auch Fröstel-Tag (vor lauter kindlicher Angst vor den Verbrechen im Fernsehen). Dank des Freitagskrimis im Zweiten. Und speziell dank des aus heutiger Sicht sympathisch schnarchigen Derrick. Nu isser tot, der Horst Tappert - mit 85 gestorben.

Besonders große Anhänger hatte Derrick übrigens auch in Frankreich, Italien, Norwegen und in den Niederlanden, wie das berühmt-berüchtigte Weblog Geenstijl.nl beweist.

Durch Geenstijl bin ich auch auf eine großartige, ältere holländische Derrick-Parodie gestoßen: "Tampert". Man lässt sich halt Zeit...

Mehr davon hier.

"Jaja, Freddy, vielleicht ist der Mensch nur auf der Erde, um .. wie sage ich das jetzt ... umgebracht zu werden."

"Ja, ja...Rilke?"

"Nein, Tampert"

04 Dezember, 2008

Heesters ein alter Nazi?

Große Aufregung in Deutschland! Die Holländer legen den steinalten Johannes Heesters mit fiesen Nazi-Fragen rein! Heesters Frau Simone beklagt sich bitterlich darüber.

Alles halb so wild! Hier gibt's das Originalstück zu sehen: für den Windows Mediaplayer und als Flash.

(Bild: Vara.nl)
Um das ganze mal ein bisschen einzuordnen: Das war ein launiger Beitrag aus der hervorragenden täglichen Infotainment-Sendung "De wereld draait door" ("Die Welt dreht durch" bzw. "Die Welt dreht sich weiter"), die täglich um 19:30 Uhr auf Nederland 3 läuft. Eine Sendung, die übrigens auch dem deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen gut zu Gesicht stünde. Dort wird täglich sehr unterhaltsam und schnell 45 Minuten lang das Tagesgeschehen in den Niederlanden und der Welt abgefrühstückt. Mit Gesprächen, Ausschnitten aus dem Fernsehen und vor allen Dingen mit viel Augenzwinkern und Satire. Eine tägliche Rubrik sind dabei die "Jakhalzen" (die "Schakale"), freche "Reporter" in in schwarzen Anzügen und roten Krawatten, die täglich zu bekannten Personen geschickt werden, um sie auf meistens nette Weise auf den Arm zu nehmen.

Und so war eben auch "Jakhals Erik" Dijkstra bei Jopie und Puhpi Heesters zu Gast. Wenn das nette Filmchen eines gezeigt hat, dann wie sehr Frau Rethel so langsam das Medienmanagement ihres Jopies aus der Hand gleitet. Wenn man sich einen der Jakhalzen von "De wereld draait door" ins Haus holt, muss man sich nämlich über freche Einlassungen nicht wundern. Das ist in etwa so, als wenn Helmut Kohl Leute von Monitor zu sich zum Kaffeetrinken einladen oder Oskar Lafontaine vom Report aus München zu einer schöne Homestory bei sich begrüßen würde.

Bei uns gibt es Internetpublikationen und vor allen Dingen Kommentatoren unter den entsprechenden Artikeln, die voll auf der "Hah, diese hochnäsigen Holländer halten uns mal wieder den Krieg vor"-Welle reiten. Der Witz ist, dass die Zuschauer von DWDD sich nicht darüber mokiert haben, dass Heesters meint, Hitler sei persönlich "nett zu ihm" gewesen, sondern in schallendes Lachen ausgebrochen sind, als Puhpi Simone politisch überkorrekt ihren Jopi zurückpfiff. Wenn bei uns ein Harald Schmidt solch ein "Interview" geführt hätte, hätte die Hälfte der Zuschauer genauso vor Lachen am Boden gelegen.

29 November, 2008

Content und Access: zufriedene Maßlosigkeit

Hallo, hippe Medienleute!

Bitte mal Folgendes gut einprägen: Bei den neuen Superworten "Content" und "Access" wird immer die erste Silbe betont. Sprich: "CONtent" und "ACcess" und nicht "conTENT" und "acCESS".

Sonst wird nämlich aus dem "Inhalt" (unmodernes Deutsch für "Content") das Adjektiv "zufrieden", und der "Zugang" (Alte-Leute-Sprech für "Access") klingt bei schwammiger Aussprache gerne wie eine "Maßlosigkeit" ("excess").

Andererseits: Warum soll ein "Content Desk" nicht auch zufrieden machen können und ein "Access Point" nicht zu maßlos langen W-Lan-Sitzungen führen? :-)

17 November, 2008

Schweden macht die Superklasse

Bild: svt.se
In Schweden feierte dieses Jahr eine TV-Doku-Serie rund um eine schwedische Rütli-Schule einen Riesenerfolg. Die Serie lief im öffentlich-rechtlichen SVT und hieß "Klass 9A".

Das "Format": Die "besten Lehrer Schwedens" wurden ein Jahr vor der großen Abschlussprüfung in die Klasse 9A einer absolut "underperformenden" Schule geschickt, der Joahnnesskolan in Malmö. Am Ende haben sie es tatsächlich geschafft, diese multikulturelle Klasse mit nur drei "echten" Schwedenkindern unter die Top 3-Abschlussklassen landesweit zu bringen.
Die Messages: "Alles ist möglich" und "Gute Lehrer machen gute Schüler".

Habe lange nach deutschsprachigen Berichten gesucht, aber fast nichts gefunden, deswegen hier der englischsprachige Werbefilm der Produktionsfirma für das Format.

Dazu gibt gibt es Tonnen von Clips auf der SVT-Play-Seite von "Klass 9A" - zum Beispiel hier, wo sich die Schwedisch-Lehrerin den Tränen nah bei ihren Schülern verabschiedet: "I meinem Herzen spüre ich große Dankbarkeit, dass ihr eure Herzen geöffnet habt". *schnüff*

Auf deutsch habe ich nur diesen Artikel aus der SZ auf jetzt.de gefunden, der ist allerdings nur im kostenpflichtigen Archiv zu lesen; die 9 Leserkommentare drunter kann man aber sehen.
(Update: den kompletten Artikel habe ich nun doch gefunden.)

Ob sowas auch mal zu uns nach Deutschland kommt?

Update2: Hier der Hörfunkbeitrag auf WDR5, der mich zu diesem Blogeintrag trans .. äh .. inspiriert hat. Interessanterweise scheint ein Großteil der darin vorkommenden O-Töne aus dem bereits oben verlinkten Promofilm der schwedischen Produktionsfirma zu enstammen.  Hm.

06 November, 2008

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